The Great Ocean Road!

21. Februar 2012

Unser letzter Reisebericht war gleichzeitig unser Abschied vom wunderbaren Neuseeland. Seitdem ist leider schon wieder einige Zeit vergangen, aber auch viel Zeit um interessante Dinge zu sehen und zu erleben. Auf diesem Wegabschnitt stellten wir uns die Frage: “How great is the Great Ocean Road?!”

Seit unserem Abflug in Christchurch Richtung Melbourne hat sich wieder einiges getan. Der Aufenthalt in Christchurch war für uns fast ein bisschen drückend. Zu sehen wie schnell es so eine wundervolle Stadt im wahrsten Sinne des Wortes den Boden unter den Füßen wegreißt. Der Wiederaufbauplan sollte 10 Jahre dauern. Alle 800 Wolkenkratzer und Bürogebäude im Stadtkern sollen neu aufgebaut werden. Ein großes Vorhaben, aber mit dem Optimismus den die Neuseeländer dort versprühen glauben wir daran.

Nach einem Monat Flugpause waren die 4 Stunden im Flieger nach Melbourne kein Problem. Ich hab mir 2 Dokus über den Nationalsport Rugby und die “All Blacks” (Rugbynationalmannschaft) angesehen. War wirklich interessant zu sehen wie sich eine Sportart in einem Land zu einer richtigen Religion entwickelte und mittlerweile steht es für ein vom Schicksal gebeuteltes Neuseeland für Hoffnung und Zuversicht. Ich musste immer schmunzeln wenn ich parallel an den österreichischen Fussball dachte ;-).

In Melbourne holte uns dieses Mal Sam mit dem bekannten Jeep ab, da Clara auf einer “Hensparty” (Jungesellinnenabschiedsparty) war. Ein wahres Hochzeitsfieber scheint ausgebrochen zu sein in Claras und Sams Freundeskreis ;-). Die Ankunft dieses Mal hatte etwas von “nach Hause kommen”. Melbourne und speziell Claras Viertel kannten wir mittlerweile schon recht gut.
Wir beschlossen am nächsten Tag gleich unsere Mittelformatfilme zum Entwickeln zu bringen, damit ich mit den belichteten Filmen nicht noch einmal durch den Röntgen musste beim Heimfliegen.
Das Wetter zeigte sich wieder mal von der besten und schwülsten Seite. Ich glaube wir hatten um die 35 Grad und ähnliches Wetter war auch für Sonntag angesagt. Und so haben wir uns entschlossen die halbe anschließende Woche einen Campingvan zu leihen und die Great-Ocean-Road abzuklappern. Eine weltbekannte Straße im Süden von Australien die sich von Torquay bis nach Warrnambool entlang der Küste windet. Sie wurde nach dem 2. Weltkrieg von den heimgekehrten Soldaten eigenhändig erbaut. Es war damals ein Projekt des Staates um der Arbeitslosigkeit Herr zu werden. Heute ist es ein Muss für jeden der sich touristisch in Australien aufhält. Wir wollten einen Jucy-Van aber leider waren alle ausgebucht. Kein Wunder, ist ja auch der günstigste. Also rief ich kurzerhand beim Backpacker in Melbourne an und reservierte uns einen Van. Dieses Mal bekamen wir unser günstigstes Modell – welches wir schon in Neuseeland geordert hätten – aber mehr dazu später ;-).

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Am Sonntag “bezogen” wir unseren “Breezer”. Schon beim ersten Anblick war uns klar welch großes Glück wir mit unserem Upgrade in NZ hatten. Dieses Modell ist – um ehrlich zu sein – schon etwas ins Alter gekommen. Außerdem ist es sehr niedrig und man weiß nicht wirklich wo man seine Sachen (in unserem Fall 2 große Rucksäcke und 2 Fotorucksäcke) verstauen soll. Aber für die kommenden 4,5 Tage würde es schon passen.

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Also waren wir wieder entlassen auf den weiten Straßen von Australien. Die Schaltung ließ sich bei unserem Luxuscamper etwas bitten und so war das Schalten jedesmal ein kleiner Kampf – Mann gegen Maschine – wer jetzt die Oberhand behält.
Auf unseren ersten 50 Kilometern hat es wieder mal ziemlich geschüttet. Nix mit sonnigem Roadtrip. Aber wir waren uns sicher, dass es sobald wir einen Strand sehen schön wird. Und fast genauso war es auch. Zuerst passierten wir die erste Stadt am Beginn der Great Ocean Road (GOR), Torquay. Diese Stadt ist heute sowas wie eine Pilgerstätte für Surfer. Kein Wunder, noch größere Surfläden von den bekanntesten Marken (Rip Curl, Quicksilver, Billabong,….) hab ich noch nie gesehen. Wenn unser Geldbörsel bis jetzt nicht eh schon so viel gelitten hätte, wäre es wohl hier passiert.

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So aber gondelten wir weiter zum Strand und die ersten Sonnenstrahlen zeigten sich. Auch der Strand war nicht von schlechten Eltern: goldgelber Sand, schön brechende Wellen und glasklares Wasser. Wow! Nach einigen Fotos gings dann weiter zum bekanntesten Surfstrand hier auf dieser Surfcoast – zum “Bells Beach”. Hier findet zu Ostern immer ein Surf-Weltcup statt. Kurz bevor wir dort ankamen fuhren wir das erste Mal durchs Outback von Australien und ich bekam doch tatsächlich ein lebendes Känguru zu sehen. Eines hatte ich ja am Vorabend bei Clara schon am Teller. Aber lebend sind sie wesentlich süßer ;-).

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Einen kurzen Halt machten wir noch beim Lighthouse in Airley’s Inlet und die erste Nacht im neuen Camper verbrachten wir in Lorne.
Bis dahin war die GOR schonmal der Hammer, die Strände ein Traum. So stellt man sich Australien vor – we like ;-).

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Am nächsten Morgen frühstückten wir dann am Strand von Lorne. Ein Frühstück im Campingvan mit Blick auf lauter fleißige Surfer am sonnigen Strand hat schon was. Daran könnte man sich gewöhnen. Aber unsere Tour ging weiter auf der Traumstrecke.

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Ein herrlicher Strand folgte dem nächsten. Aber wenn wir überall stehen bleiben würden, bräuchten wir für die GOR ein Monat. Nach mehreren kurzen Zwischenstopps machen wir einen längeren am Apollo Bay mit richtig Sonnenbaden für Dani und einen kurzen Mittagsschlaf für Roli im Bus.

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Danach führte die Straße wieder ins Land hinein – runter zum Cape Otway. Eigentlich wollten wir den Leuchtturm sehen, auf das wir dann aber mit 17 Dollar Eintritt ganz gut verzichten konnten. Die Hauptattraktionen dieses Leuchtturms sind eigentlich die Bewohner auf der Anreisestraße. Fast auf jedem Baum sitzen Koalas und hinten auf den größeren Wiesen tummeln sich die Kängurus. Da befindet man sich mitten im Australischen “Wildlife” ;-).

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Nach weiteren Kilometern auf der Straße kamen wir endlich zum ersehnten und sehr bekannten Steilküstenabschnitt mit den “Twelve Apostels”. Das sind die bekannten und oft fotografierten Felsformationen an der Steilküste und in Wahrheit sind es auch nur mehr 6 Aposteln. Aber das Wetter zeigte sich für ein kurzes Zeitfenster wieder mal von der besten Seite und so lief Roland wieder einmal bewaffnet mit Mittelformatcam und Digicam unterm Arm der Dani voraus um noch nette Shots zu ergattern. Dani kam wie immer gemütlich nach, schwitzte nicht und kam auch noch rechtzeitig für schöne Fotos. Der Anblick war atemberaubend schön. Ich wollte natürlich später nochmals kommen und die Aposteln bei untergehender Sonne fotografieren. Vorher aber hieß es noch den Hunger im 12 km entfernten Port Campbell stillen. Am Weg dorthin sahen wir noch ein Schild vom sehr bekannten “Loch Ard Gorge” – ein riesiger Steinbogen im Meer mit einer Höhle. Auch das wollte ich noch mit Sonnenuntergang im Hintergrund fotografieren. Ich fuhr kurz am Straßenrand um zu überlegen wie wirs zeitlich am besten planen. Ein lautes Hupen im Hintergrund und ein kurzer Blick in den Rückspiegel zeigte mir, dass mein Platz zum Stehenbleiben ev. nicht 100% optimal gewählt war. Scheinbar wich uns der 4×4-Truck schon aus und dann machte es doch noch einen lauten Rumpser. Hatte uns dieser Hundling doch wirklich absichtlich meinen schönen Seitenspiegel weggerammt. Einfach so. Naja die nächsten 2 Tage werde ich ohne meinen Spiegel auch noch auskommen. Frech.

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Dann noch schnell am Campingplatz einchecken (die Campingplätze sind hier anders als in NZ nur bis ca. 17 Uhr besetzt), dann schnell zum Griechen lecker essen und dann aber schnellstens wieder die 12 Kilometer zurück. Schon während des Essens wurde ich immer nervöser wenn ich nach draußen sah. Die Sonne war da, weg, da, weg. Ob das reicht für einen Sonnenuntergang?
Als wir beim Loch Ard Gorge stehen blieben, sah es leider nicht mehr sehr gut aus mit der Sonne da sich die aufziehenden Wolken immer dichter zusammenschoben, aber dennoch gelangen uns ein paar nette Fotos und “morgen ist ja auch noch ein Tag” dachten wir.

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Nach einer regnerischen Nacht fuhren wir am Vormittag nochmals zurück und gingen jene Wege ab, die wir noch nicht kannten. Heute wars auch Zeit für Claras “Zenza Bronica” – die Mittelformatcam. Doch als ich das erste Foto machen wollte, ließ sich die Blende nicht mehr verstellen. Mensch auch das noch. Hab ich sie etwa kaputt gemacht? Kurze Rückversicherungs-SMS an Clara ließ mich aufatmen…es ist ein bekanntes Problem. Also doch keine MF-Fotos. Naja. Anschließend fuhren wir noch die restlichen Kilometer der GOR. Und sie waren wunderschön. Wir mussten gefühlt alle 100 Meter stehen bleiben weil es wieder was zu entdecken gab (Stichworte: London Bridge, Bay of Martyrs, Bay of Islands,…).

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In Warrnambool – dem Ende der GOR – machten wir eine Mittagspause. Danach gings weiter Richtung Grampians, unserem Tagesziel. Das ist ein Nationalpark im Landesinneren, ca. 200 Kilometer von Warrnambol entfernt. Am Weg dorthin besuchten wir noch das “Tower Hill Reserve“, ein alter schlafender Vulkan wo man sich sehr gut aufhalten kann und freilaufende Tiere beobachten kann. Wir machten einige Bilder von Emus und Kängurus die uns einfach so vors Auto hüpften. Dumm oder lebensmüde? Egal, sie sind niedlich ;-).

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Erst am späten Abend kamen wir dann im Grampians National Park an und entdeckten hier das “echte” Australische Outback. Wir fuhren lange Zeit einsam auf engen Straßen dem Sonnenuntergang entgegen und natürlich mussten wir auch hier einige Bilder machen. Als dann die Nacht hereinbrach waren die letzten Kilometer bis zu unserm Ziel (Halls Gap) wirklich gefährlich mit den Kängurus. Die springen einfach so vom Dickicht auf die Straße. Also wirklich dümmer als die Polizei erlaubt. Aber den zweiten Camper konnten wir dann schlussendlich nur mit einem kaputten Spiegel und ohne Kängurukontakt zurückgeben.

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Am nächsten Tag gings dann rauf in die Berge zu verschiedensten Aussichtspunkten und Kurzwanderungen. Entlang der Mount Victoria Road (ja schon wieder ein Mt. Victoria ;-)) gibt’s dann wirklich einiges zu entdecken in diesem Nationalpark. Spektakuläre Felsformationen, tolle Aussichtsplattformen und die bekannten Mc Kenzie Falls.

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Danach mussten wir uns auf den Weg zurück nach Geelong machen. Das ist eine sehr nette Stadt, die die Meeresenge zu Melbourne bildet. Von dort sollten wir am nächsten Tag nur ca. 45 Minuten zum Busrückgabeplatz brauchen, wo Clara und ihre Family uns mit einem Bus abholen um zu DEM Wedding-Festival 2012 zu kommen. Aber das liebe LeserInnen ist eine andere Geschichte ;-).

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