Wichtige Abkürzungen
Sommerzeit ist Hochzeitszeit. Und darum war unsere heurige Aktion um den Winter etwas zu verkürzen eine dreiwöchige Reise nach Afrika. Zwei Jahre nach dem unvergesslichen Burkina Faso – Trip mit Congarilla. Genauer gesagt war unser erstes Ziel Kenia. Unsere kleine Reisegruppe wurde diesmal durch Danis Cousinen Julia und Martina erweitert. Also Roland unterwegs mit 3 hübschen jungen Frauen. Da lastete die Verantwortung schwer auf ihm, als uns die Familie mit “Dass’d uns gut auf unsere Menscha aufpasst” verabschiedete.
Fotoequipment für Afrikareise – keine leichte Entscheidung
Vor unserer Reise stellten wir uns noch die große Frage welches Equipment wir nach Afrika mitnehmen sollten. Im Hinterkopf sehr wohl die Safaribilder und Detailaufnahmen der Wildtiere aber auch das Risiko eines Diebstahles bzw. einer mühsamen Reise mit der kompletten Fotoausrüstung. Einzig einen 2fach-Konverter legten wir uns noch zu für unsere Telelinse aber alles hatte in einem kleinen Fotorucksack Platz. Naja die endgültige Lösung war dann ein Kompromiss. 75% aller Urlaubsbilder wurden mit unserer Sony RX100 Kamera (sehr empfehlenswert übrigens) gemacht. Die ist so klein, dass sie in der Hosentasche Platz hat, außerdem kann sie RAW-Bilder aufnehmen und ist sehr schnell. Wichtige Gründe um sie überall dabei zu haben. Die restlichen – vorallem Safaribilder – mit schossen wir mit unserer Canon Spiegelreflex. Auch Martina hatte noch ihre Kamera mit…eine Samsuns NX 100 – ein Hybrid dieser beiden Welten. Um ehrlich zu sein, hat so eine Reise wo man nicht ständig die schwere DSLR am Kopf hängen hat schon eine andere Qualität. Aber ganz lassen kann mans dann eh nicht…der Finger am Auslöser juckte uns zu sehr.
Wien – Istanbul – Nairobi…eine Reise nach Afrika beginnt
Nach einem langen anstrengenden Flug (inklusive Zwischenlandung wegen Passagiererkrankung) landeten wir schließlich müde aber wohlbehalten frühmorgens in Nairobi. Die Hauptstadt Kenias hat ja keinen guten Ruf und hat sich den Spitznamen “Nairobbery” eingehandelt. Auch uns erwischte der Kulturschock bei der Ankunft hart. Die erste Taxifahrt zum Hotel wird uns lange in Erinnerung bleiben. Mit österreichischer Fahrweise würde man in Nairobis Straßenverkehr keine hundert Meter vorwärts kommen. Wir erkannten bald, dass die Hupe hier häufiger zur Verwendung kommt als die Bremse. Regeln gibt es keine, der Stärkere hat wohl Vorrang und Überholen ist an allen Stellen möglich. Das rege Treiben auf den Straßen, die Fahrt durch die Slums und das Angestarrtwerden war uns 4 völlig übermüdeten “Weißen” für den Anfang dann fast zu viel und wir waren heilfroh, als wir endlich im Hotel einchecken konnten. Das war trotz der Lage im Slum-Viertel der Somali-Flüchtlinge recht schön.
Nairobi – eine Drehscheibe in Kenia
Nachdem wir ein bisschen Schlaf nachgeholt hatten, gings noch in die Stadt, wo wir uns auf dem Dach des Kenyatta Conference Center einen Überblick über Nairobi verschafften. Der Hubschrauberlandeplatz eignete sich auch super für ein paar “Jump-fotos” mit denen wir bald alle Anwesenden ansteckten. Danach hatte uns unser Taxifahrer noch den Maasai Markt empfohlen. Nach wenigen Metern waren wir aber schon von mehreren Leuten umringt, die uns alle in eine andere Richtung locken wollten um uns ihre Kunst zu zeigen. Mit der Menschenmasse, die auf uns einredete waren wir am ersten Tag aber doch noch überfordert und wir verließen den Markt gleich wieder.
Besuch im Giraffe Center (Karen) nahe Nairobi
Unsere weiteren Tage in Nairobi verbrachten wir noch mit dem Besuch des Giraffe Centers im schönen Vorort Karen, wo man Giraffen füttern (und küssen) kann. Im David Sheldrick Wildlife Trust konnten wir Babyelefanten bei der Fütterung zusehen. Dort werden Elefantenwaisen großgezogen um dann wieder in den Nationalpark entlassen zu werden. Mit der Zeit gewöhnten wir uns auch daran, dass wir vier sehr auffielen unter all den Schwarzen in der Stadt und wie ein Magnet für alle “Tourveranstalter” und Verkäufer waren. Trotzdem packten wir die große Spiegelreflex in der Stadt nie aus und fotografierten hauptsächlich mit der kleinen Knipse.
Mombasa – eine Küstenstadt, die man gesehen haben sollte
Nach 3 Tagen in der Hauptstadt gings dann aber weiter mit dem Flieger nach Mombasa an die Ostküste. Nach dem kurzen einstündigen Flug schlug uns auch schon die heiße feuchte Luft der Hafenstadt entgegen. Unser ToDo für den Tag war noch die Bustickets für unsere Reise nach Moshi in Tansania zu kaufen, wo wir in ein paar Tagen unsere Safari antreten sollten. Das Unterfangen das Busticketoffice zu finden war aber schwieriger als wir angenommen hatten. Wir irrten lange in der heißen Stadt herum und mussten uns mehrmals durchfragen bis wir schließlich vor dem richtigen, versteckt in einer Art Hinterhof standen. Diese Aktion hatte auch zur Folge dass wir stadtbekannt waren, und wir hörten danach öfter: “Ich kenne euch, ich habe euch in der Stadt gesehen!” So auch von unserem Tuktukfahrer, der uns in einer kleinen Runde den Hafen zeigte und die Menschenmassen, die am Abend auf die kostenlose Fähre strömten.
Relaxen am Tiwi Beach – einfach mal die Seele baumeln lassen
Die restliche Zeit bevors für uns weiter nach Tansania ging, wollten wir am Strand verbringen. Wir entschieden uns für den Tiwi Beach 20 km südlich von Mombasa und checkten für 2 Nächte in der Twiga Lodge direkt am Strand ein. Die Aussicht vom Balkon war wirklich traumhaft, Palmen, weißer Sand und türkises Meer. Da hüpfte das Urlauberherz. Als wir uns aber an den Strand legen wollten, waren wir aber gleich wieder von Einheimischen umringt, die uns Schnorchelausflüge, Mangos, Kokosnüsse, und alles mögliche andrehen wollten. In den 3 Tagen machten wir aber auch nette Bekanntschaften mit ihnen und genossen frische Kokosnüsse und Mangos am Strand.
Leider mussten wir auch (schmerzhaft) erfahren, dass LSF 30 nicht ausreichend ist für einen Tag am Strand (obwohl wir uns hauptsächlich im Schatten aufhielten). Am zweiten Abend waren wir nicht mehr weiß, sondern rot. Aber Sonnencreme ist in Afrika gar nicht so einfach aufzutreiben. Ob das an der nicht vorhandenen Nachfrage bei den Einheimischen liegt? Als wir schließlich in einer Pharmacy fündig wurden, mussten wir in die wohl teuerste Sonnencreme bisher investieren. Nach der kurzen Erholung am Strand verbrachten wir noch einen schönen Abend in der Altstadt Mombasas. Mit ihren engen Gassen und alten Bauten aus Korallengestein hat dieser Stadtteil einen besonderen Charme. Außerdem machten wir wieder eine nette Bekanntschaft mit Moody, der uns durch die Gasserl führte.
Als VIP gings dann querfeldein mit dem Linienbus nach Tansania
Sonntags morgens war es dann aber an der Zeit Kenia zu verlassen. Unsere 8-stündige Busfahrt im versprochenen “VIP Bus” mit Air Condition und TV stand am Programm. Die Klimaanlage sowie der Fernseher hatten aber eher theoretischen Wert. Auf schlechten unasphaltierten Straßen mit riesigen Schlaglöchern ging die holprige Fahrt den ganzen Tag dahin. Da waren wir schon froh als wir am Abend in Moshi, einer kleinen Stadt am Fuße des Kilimanjaros, verschwitzt und verstaubt ankamen. Von Moshi aus sollte am nächsten Tag unsere 3-tägige Campingsafari starten. Safari Anbieter gibt es hier an jeder Ecke und den richtigen zu finden ist oft gar nicht leicht. Wir hatten es aber einfach und folgten der Empfehlung unserer guten Freundin Babsi, die ein halbes Jahr in Tansania verbrachte. Sie hatte selbst schon eine Safari bei Jasper gemacht und war sehr zufrieden. Gerne können wir auch seine Kontaktdaten weitergeben, falls jemand Safari in Tansania machen möchte. Jasper holte uns auch gleich von der Busstation ab und kümmerte sich die nächsten Tage um alles.
Los gehts mit unserem 3-Tages-Abenteuer: Safari in Tansania
Unsere Safari startete frühmorgens. Unser Driverguide Luca holte uns ab und es ging Richtung Tarangire National Park. Auf dem Weg dorthin hatten wir die erste Panne. Irgendeine Dichtung war kaputt und das Auto ließ sich nicht mehr starten. In Afrika aber alles kein Problem – “Hakuna Matata”! Schnell der nächste Mechaniker geholt, der legt sich mit einem Schraubenschlüssel und einer Plastikflasche unter den Wagen. Ein paar Minuten später waren wir wieder unterwegs und die restlichen 3 Tage ging unser Auto tadellos. Wenn das in Österreich mit den Autoreperaturen nur auch so unkompliziert laufen würde…
Elephanten in Hülle und Fülle: im Tarangire National Park
Dieser Park ist bekannt für die vielen Elephanten, aber wir konnten auch Zebras, Giraffen und sogar einen Löwen aus nächster Nähe sehen. Die Tiere lassen sich von den Safari Fahrzeugen in keinster Weise stören und so kommt man wirklich sehr nah heran. Schon beeindruckend wenn man die großen Tiere fast neben sich atmen hört. Am Abend gings dann auf den Campingplatz, wo wir unsere Zelter gleich beziehen konnten und uns unser Koch mit einem köstlichen Abendessen aus der Freiluftküche erwartete. Alles war wirklich gut organisiert und die Nacht am Campingplatz war sehr angenehm.
Ein absolutes Highlight in Tansania: der Ngorongoro-Krater
Am nächsten Tag gings zum Ngorongoro-Krater. Das ist der weltweit größte Krater, der nicht mit Wasser gefüllt ist, auf ca. 1700 m wird auch als der größte Zoo der Welt bezeichnet. Hier wandern die Tiere auch nicht weg, weil sie das ganze Jahr alles haben was sie benötigen. Der erste Ausblick auf den Krater war atemberaubend. Im Krater selbst gab es dann jede Menge Gnuherden, Zebras, Flamingos, Hyänen, Antilopen, Wasserbüffel und Löwen zu sehen, die hier friedlich grasten. Das beeindruckendste Erlebnis war aber als 2 Löwen zwischen den Safariautos durchspazierten und sich im Schatten eines Autos ca. 1 m von uns entfernt hinlegten. Da mussten wir schon mal kurz den Atem anhalten. Aber eigentlich sinds ja nur etwas größere – sehr faul wirkende – Mutzikatzis. Ok, die waren sicher müde und satt.
Affen wohin das Auge reicht: im kleineren Lake Manyara National Park
Am letzten Safaritag standen im Lake Manyara National Park die Affen im Vordergrund. Und diesen kleinen Rackern könnte man ja stundenlang zusehen. 3 Tage Safari sind dann aber auch mehr als ausreichend. Obwohl man den ganzen Tag im Auto sitzt ist es doch auch anstrengend. Der Ngorongoro Krater war aber auf jeden Fall ein einzigartiges Erlebnis, und mit unserem Driverguide und Koch waren wir sehr zufrieden. Auf der Rückfahrt ging sich dann auch noch ein Abschiedsfoto vor der Kulisse des Kilimanjaros – dem höchsten Berg Afrikas – aus.
Unsere Reise ist hier aber noch nicht zu Ende. Im nächsten Beitrag wollen wir euch noch ein Stückchen Paradies auf Erden zeigen.
Also bis bald!
Dani & Roland
PS: Einige Fotos in diesem Beitrag sind von Martina. Danke dafür!
ein schöner und ausführlicher Bericht. Eines kann man gut erkennen, es gibt hier noch viel mehr zu sehen und ein Urlaub kann einem nur einen kleinen Bruchteil des Landes sehen.
Auch sehr schöne Bilder habt Ihr gemacht. Gruss aus Kenia