Wichtige Abkürzungen
Wieder sind einige spannende Tage in Neuseeland vergangen. Man kann sagen die Zeit rennt dahin hier auf der grünen Insel. Es gibt soviel zu entdecken. In der Zwischenzeit haben wir schon das wunderschöne Coromandel und den Hot-Water-Beach unsicher gemacht. Ebenso haben wir uns den Drehort von Herr der Ringe, genauer gesagt das Hobbitdorf in Matamata genauer angesehen. Wir können mit ruhigen Gewissen sagen: we Iike.
Wenns richtig runterbrennt.
Beim letzten Beitrag hab ich noch etwas gejammert, weil das Wetter nicht so optimal für uns war. Bis jetzt. Momentan scheint es uns als wäre es manchmal wie ein Wunschkonzert. Wenn wir vorhaben, dass wir nächsten Tag vormittags gerne baden würden, dann scheint die Sonne. Wenn wir unterwegs sind, ist es oftmals bewölkt. So soll es sein.
Auf alle Fälle hat es schon für unseren ersten richtigen Sonnenbrand hier in Neuseeland gereicht. Rot wie zwei kleine Krebse waren wir im Genick. Generell funktioniert hier die Analyse der “Sonnencreme-Einschmierqualität” im Nachhinein bestens. Dort wo man am Abend rot ist, hat man wohl gar nicht oder zu wenig geschmiert. Bei mir wars am Fußrist und beim Handrücken. Kaum zu glauben diese Sonne hier :-). Dass man hier einen guten Sonnenschutz braucht hat sich bei uns also im wahrsten Sinn des Wortes “eingebrannt” ;-). Kein Wunder, dass man hier und auch in Australien nur Sonnencreme mit der Aufschrift “30+” bekommt. Alles darunter macht hier wenig Sinn.
Aber Neuseeland sieht zugegebenermaßen bei Sonnenschein nochmals um mindestens 33,3333% schöner aus. Der schöne Blau-Grün-Kontrast tut hier sein Übriges.
Coromandel wir kommen.
Nach unserem Russel-Aufenthalt gings wie letztes Mal schon beschrieben dann weiter Richtung Coromandel. Dabei konnte ich meine Linksfahrkünste unter Beweis stellen. Wir fuhren mitten ins Herz von Auckland, der größten Stadt Neuseelands, damit ich mir noch die gefühlten 2 letzten 120er Farbfilme in ganz Neuseeland für Claras Mittelformatkamera kaufen konnte. Die letzten deshalb, weil mir vorher und auch die Tage darauf in jeder Stadt wo wir stehenblieben und ich nachfragte, dieses eine Geschäft in Auckland als Tipp genannt wurde. Dort kann man eventuell unter Umständen mit viel Glück noch solche Filme kaufen.
Also rein ins Getümmel, Filmvorrat aufgefüllt und weiter gings Richtung Coromandel. Einige Bilder von der wunderschönen Fahrt in dieses kleine Städtchen hab ich schon letztes Mal online gestellt. ABER tags darauf wars so richtig schön sonnig in der früh. Und das bedeutete für uns, dass wir das Stückchen mit den traumhaften Panoramaausblicken noch einmal retour fuhren und einige der Bilder nochmals mit dem tollen Blau/Grün-Kontrast schossen. Hat schon eine eigene Qualität ;-).
Ganz traditionell: Muschelessen in Coromandel-Town.
Am Weg zurück nach Coromandel-Town machte ich dann, was man dort unbedingt machen sollte: frische Muscheln essen. Und das war nicht irgendeine Küche wie es aussah sondern “the Best in town”. Mensch waren die gut. Ich hab mir die gemischte Grillplatte mit einem Duzend halber Muscheln gegönnt. Dann gings über einen kleinen wunderschönen Pass rüber Richtung Whitianga. Dort sollten zwei weitere Sehenswürdigkeiten auf uns warten: der Hot Water Beach und die Cathedral Cove.
Am gleichen Abend nahmen wir uns nach dem Einchecken am Campingplatz in Hahei die “Cathedral Cove” vor. Ich hab sie am Nachmittag schon auf einem ausgestellten Foto mit wunderschöner Sonnenuntergangsstimmung gesehen. Um diese schöne Höhle am Meer zu sehen, kann man entweder per Kajak (hat am Abend und in der Früh leider nicht stattgefunden) oder per eineinhalbstündiger Wanderung “anreisen”. Wir entschieden uns nach der Ankunft in Hahei für die Wanderung. Und diese hat sich als goldrichtig erwiesen. So eine schöne Kurzwanderung hab ich noch selten gemacht. Auf dichtbewachsenen dschungelartigen Pfaden wanderten wir schnurstracks Richtung Cave. Als wir ankamen wussten wir warum alle begeistert waren davon. Wir warens auch ;-).
Lt. Reiseführer sollte man aufgrund des Menschenauflaufs hier nur im Winter oder am Abend herkommen. Wir habens geschafft so lange am Strand zu bleiben, bis wir die einzigen Menschen dort waren. Zwar leider ohne ersehnten Sonnenuntergang, dennoch wars sehr schön dort. Für Danis Papa haben wir noch eine Happy Birthday-Botschaft in den Sand geschrieben. Nochmals alles Gute aus Neuseeland Richtung Heimat!
Hot Water Beach: Lustig statt romantisch.
Am nächsten Tag gings dann aufgrund des tollen Wetters in der Früh wie geplant an den Hahei Beach. Dort haben wir einige Stunden die Seele im Campingstuhl baumeln lassen und ich hab mich wacker in die riesigen Wellen vorgekämpft ;-). Dieser Strand ist ein wirklicher Traumstrand. Türkises Meer und weißer Sandstrand. Reiseherz was willst du mehr. Nachdem etwas mehr Wolken aufzogen, gings für uns weiter Richtung Hot Water Beach. Dort kann man sich gegen Entgelt eine kleine Schaufel ausleihen und sein eigenes Thermalbad putteln. Zwei Stunden vor und nach der Ebbe hat man hier Zugang zu einem kleinen Strandabschnitt, wo heißes Wasser unter der sandigen Oberfläche hervorsprudelt. Clara und Sam haben dies im Juni (also hier Winter) schon gemacht. Damals wars kalt und sie waren die einzigen Menschen am Strand. Horcht sich sehr romantisch an.
Als wir dort waren, war neben dem warmen Wasser eher der Menschenauflauf mit kleinen Schaufelchen das größte Highlight für uns. Jeder gab sein Bestes und puttelte wie ein Wilder. Alle 10 Minuten kam dann vom Meer eine große Welle und schwemmte alles wieder weg. Wie lauter kleine Lemminge waren sie. Aber wir hatten riesigen Spaß beim Zusehen ;-). Und ja auch wir haben uns unwissend deine Schaufel für 5 Dollar ausgeliehen und dann eigentlich nicht gebraucht. An manchen Stellen wird das Wasser wenn es sich von unten füllt tatsächlicher angenehm warm, nach einer Zeit sogar heiß. Also die Lemminge und ein Strand, der aussah wie eine Mondkraterlandschaft waren für uns hier sicher die größere Show ;-).
Goldgräberstimmung in Waihi.
Später gings dann weiter mit dem Van über Whangamata Richtung Waihi Beach. Am Weg dorthin kamen wir zu einer Verkehrskontrolle und ich musste meinen Namen in ein Gerät – ähnlich einem Diktiergerät – reinsprechen. Es stellte sich heraus, dass Roland soeben seinen ersten Alkotest am Steuer gemacht hat. War aber kein größeres Unterfangen, da ich ja in dem Moment sogar nüchtern war ;-). Einen kurzen Zwischenstopp haben wir in Waihi doch noch gemacht. Diese Stadt hat ihren Wohlstand mit der nennenswertesten Goldmiene von Neuseeland gemacht. Auch heute wird noch Gold geschürft. Aber aus 1t Gestein bekommt man nur mehr 3 bis 6 g Gold. Wir haben uns – wegen des bevorstehenden Regenschauers – nur kurz das bedeutendste Wahrzeichen der Stadt angesehen – eine stillgelegte Pumpstation, die man 300 Meter von der ursprünglichen Stelle “wegbewegte” – und einen Blick auf die Mine geworfen.
Somit waren wir dann aber runter von der Coromandel-Halbinsel…ein sehr empfehlenswertes Pflaster für alle künftigen Besucher! Nicht umsonst wird diese als Urlaubsort der Aucklander mit den schönsten Sandstränden gehandelt.
Zwischendurch mal eine Wanderung auf Maoripfaden.
Freitag, der 13. Jänner war für uns keineswegs ein Unglückstag. Wir haben uns in der Früh am Waihi Beach noch einige Surfer in Action angesehen und fuhren dann gemütlich unserem nächsten Ziel Matamata entgegen. Auf der Straße zwischen Waihi und Paeroa kamen wir noch bei einem laut Schildern “legendären Wandergebiet” vorbei. Natürlich waren wir spontan genug die einstündige Variante über alte Maoripfade und ehemaliges Bergbaugebiet in Eisenbahngeröllen auf uns zu nehmen. Dabei wanderten wir durch dichten Busch und durch alte Eisenbahnhöhlen. Für diese Wanderung waren sogar Taschenlampen empfohlen, die man wirklich benötigte. Und die Schilder haben wirklich nicht zuviel versprochen. Für Kinder gibt’s sicherlich keine abwechslungsreichere Wanderung. Auch für Erwachsene nicht, ganz nebenbei.
Zwei kleine Hobbits auf Frodos Pfaden.
Also fuhren wir nach einer Stunde Wanderpause weiter Richtung Matamata. Diese Stadt hat zu Drehzeiten von “Herr der Ringe” auf sich aufmerksam gemacht. Viele kleinwüchsige Collegeschüler dieser Stadt bis hin zu kleineren Pensionisten waren damals Statisten im nahegelegenen “Auenland”. Als wir uns den Preis von 66 Dollar pro Nase für einen Rundgang in “Hobbiton” erfragten waren wir uns nicht mehr sicher ob wir so große Fans sind. Doch wir entschieden uns dann dafür. Laut Reiseführer wurden ja aus filmproduktionstechnischen/rechtlichen Gründen alle Hobbithöhlenfassaden abgerissen. Man sieht also nur mehr die grünen Hügel mit weißen Verbauten davor. Aber auch das hat uns ebenso wie der aufziehende sehr starke Regen nicht abgehalten. Und wir sollten Recht behalten: das Wetter wechselte zu einer sehr sonnigen Variante und das “Auenland” war so jungfräulich und Original wie beim Film damals. Grund dafür war, dass Peter Jackson erst vor 2 Monaten mit den Außendreharbeiten für “den kleinen Hobbit” hier fertig wurde. Also sahen wir tatsächlich als einer der ersten die neuen Höhlen vom neuen Film sowie auch das restliche Auenland von “Herr der Ringe”. Besser hätte man es echt nicht erwischen können. ABER wir dürfen leider keine Bilder online stellen, da alles “streng geheim” ist und ich sonst hinter Gitter müsste. Also müsst ihr es uns einfach glauben…es war einfach cool dort zu sein. Wir freuen uns schon, wenn wir uns die “Herr der Ringe”-Triologie daheim mit anderen Augen ansehen können. By the way war auch die Führung mit den Insiderinfos durch diese tolle grüne hügelige Zwergenlandschaft sehr informativ. Wo hat Gandalf mit Frodo einen Spaziergang gemacht. Wo haben sie sich den Sonnenuntergang angesehen und vieles mehr. Also wenn man in der Nähe ist: unbedingt ansehen!!
Rotorua – Schwefelrauch wohin man schaut (und riecht).
Nach gut 2,5 Stunden gings dann noch weiter Richtung Rotorua. Hierher kommt man wegen der blubbernden Schlammtümpel und der berühmten Geysire, an denen täglich heißes Wasser in die Luft spritzt. Leider kamen wir aber erst kurz nach 18 Uhr an und das war leider zu spät für die 2 bekanntesten Geysire. Also wurde das Vorhaben auf nächsten Tag verschoben.
Das Rotorua-Stadtzentrum und die Geysire haben wir dann doch glatt auslassen und sind gleich in die Mekkalandschaft der brodelnden Becken gefahren: zum Wai-o-Tapu. Dabei handelt es sich um ein Thermales “Wunderland” ca. 25 KM außerhalb von Rotorua. Wenn man hier pünktlich um 10:15 auf der Matte steht bekommt man den “Lady Knox”-Gesyir zu sehen. Dieser spritzt ca. eine Stunde lang – durch Seife provoziert – eine bis zu 20 Meter hohe Wasserfontäne in die Luft. Anschließend kann man im Naturpark noch über eine Stunde die verschiedenen Becken bewundern. Der bemerkenswerteste – weil bunteste – ist mit Sicherheit der “Champagner Pool”. Es handelt sich zwar um eine sehr kommerzielle Attraktion, aber versäumt sollte man es nicht haben.
Im Anschluss gings dann weiter Richtung Taupo (-see). Am Weg dahin hätten wir spontan fast eine Jetboottour auf dem Waikato River gemacht. Leider fanden sich für 16 Uhr keine weiteren Interessenten außer wir beide. Naja vielleicht ein andermal.
Kurz vor Taupo sind wir dann noch bei den Huka Falls stehengeblieben. Ein sehr bekannter Wasserfall bei dem extreme Wassermengen durch einen engen Steinkanal gepresst werden. Auf alle Fälle sehenswert diese Naturgewalt… wenn man schon in der Nähe ist.
Über den Schicksalsberg und Leuchtwürmern nach New Plymouth.
Am heutigen Sonntag stand dann eine größere Fahrstrecke auf dem Programm. Wir fuhren den Tauposee entlang bis zum Tongariro National Park. Dort wollten wir einen Blick auf den “Schicksalsberg” von “Herr der Ringe” werfen. Dabei handelt es sich um einen aktiven Vulkan namens Ngauruhoe (fragt uns nicht wie man das ausspricht ;-)). Der Blick blieb uns leider aufgrund des schlechteren Wetters und den tief hängenden Wolken verwehrt. Es handelt sich dort anscheinend um die nasseste Gegend von ganz Neuseeland. Naja vielleicht ein andermal.
Im Anschluss sind wir dann noch zu den Glühwürmchenhöhlen in Waitomo gefahren. Auch eine sehr bekannte – leider auch sehr kommerzielle – Touristenattraktion. Dort kann man neben einer Bootsfahrt durch das Höhlensystem voller Glühwürmchen auch einen Rundgang machen. Wir haben zweiteres gewählt und es ist schon bemerkenswert wieviele dieser leuchtenden Miniwürmchen hier ihr bestes geben. Es sieht im Dunkeln aus wie ein Sternenhimmel.
Nach dieser Tour war es 16 Uhr und wir beschlossen unseren Tagestrip mit weiteren 200 Kilometer gleich noch Richtung “New Plymouth” auf uns zu nehmen. Eine sehr weise Entscheidung, da der Weg dorthin mit Sicherheit zu einer der schönsten unserer bisher gefahrenen Neuseelandstrecken zählt. Weiters haben wir spontan sogar noch die “Three Sisters”-Felsformationen entdeckt. Diese sind wirklich spektakulär und im abendlichen Sonnenlicht auf dem schwarzen Sandstrand eine echte Attraktion.
Noch 4 Tage.
Wir freuen uns jetzt schon auf die weitere Fahrt auf dieser herrlichen Westküste. Wir haben eh nur noch bis Donnerstag Zeit. Dann geht unsere Fähre Richtung Südinsel…aber das liebe Fotofreunde wird eine andere Geschichte ;-). Bis dahin freuen wir uns wie immer auf eure Kommentare und gerne auch weitere Tipps für Neuseeland. Was sollte man auf der Südinsel auf keinen Fall verpassen?
Alles Liebe Roland + Dani